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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 87 (Deutschland) | Titel: | Berlin-Dresdener Eisenbahn-Gesellschaft | Auflistung: | Dividendenscheinbogen zur Stamm-Actie über 100 Thaler vom 1.10.1872 (R 10). | Ausruf: | 35,00 EUR | Ausgabe- datum: | 01.10.1872 | Ausgabe- ort: | Berlin | Abbildung: |  | Stücknr.: | 31111 | Info: | Neben den Stamm-Actien waren auch Stamm-Prioritäts-Actien ausgegeben, das Gesamtkapital belief sich auf die für damalige Verhältnisse gewaltige Summe von 10,5 Mio. Thaler. Gründer waren vergleichsweise unbekannte Zeitgenossen: H. C. Plaut, Adolf Abel, Paul Gravenstein, Victor Ludwig Wrede, Max Sabersky, Commerzienrath Feodor Zschille in Großenhain, Eisenbahndirector Ludwig Heise, Geh. Hofrath Robert Dohme, Buchhändler Ferdinand Schneider, Sächsischer Legationsrath Wolf Hugo von Lindenau, Ritterschaftsdirector Wolf Leo von dem Knesebeck, Landrath Prinz Handjery. Wegen des zeitlichen Zusammenfalls mit den vielen dubiosen Unternehmungen der Gründerzeit wurde auch die Gründung dieser Bahn sehr kritisch betrachtet. Nicht gerade eine glückliche Hand bewiesen die Gründer bei der Auswahl der mit dem Bahnbau zu betrauenden Unternehmen: Es kam bald zu Differenzen, und die Auflösung der Verträge kostete Abfindungen von 350.000 Thaler, weitere für die damalige Zeit ungeheure 50.000 Thaler kostete die Abwerbung des Geheimraths Heise von der Rechten Oder-Ufer-Bahn. Danach wurde mit dem Bahnbau die gerade gegründete General-Bau-Bank beauftragt, zu deren Initiatoren auch eine Reihe von Gründern der Berlin-Dresdner Eisenbahn gehörten. Bahngesellschaft, General-Bauunternehmer und Plazierungskonsortium für die Aktien wurden sämtlich von den gleichen Gründern kontrolliert; ein Umstand, der der Öffentlichkeit unter den Zeitumständen übel aufstieß. Immerhin gelang noch die Unterbringung der Stamm-Actien zum Kurs von 82 %. Ein schöner Plazierungsgewinn, hatten die Gründer selbst sie doch zum Kurs von 70 % übernommen - eine Praxis übrigens, die später im Aktiengesetz zum Verbot der Unter-Pari-Ausgabe führte. Doch die Freude währte nur kurz: Auf den zu 83 % übernommenen und zu 90 % angebotenen Stamm-Prioritäts-Actien blieben die Gründer sitzen. Bald darauf fielen auch die Stamm-Actien im Kurs bis auf etwa 20 %. Dennoch konnte der Bau der 175 km langen Strecke vollendet und der Betrieb am 17. Juni 1875 eröffnet werden. Damit relativierten dann die Kritiker der finanziellen Begleitumstände der Bahn-Gründung ihre Ansicht ein wenig: "Berlin-Dresden ist 1875 eröffnet, und man darf sie im Interesse des Publikums begrüßen, denn sie macht der Berlin-Anhalter, die sich bis dahin allmächtig dünkte und aller Klagen und Beschwerden spottete, eine heilsame Concurrenz." Nur noch zwei Jahre fuhr die Berlin-Dresdener dann als Privatbahn unter eigener Verwaltung: Preußen betrieb vor allem unter militärstrategischen Aspekten die Verstaatlichung der bedeutenden Fernbahnen. So wurde durch preußisches Gesetz vom 11. August 1877 ein Betriebsüberlassungsvertrag sanktioniert. Fortan fuhr die Bahn unter preußischer Staats-Verwaltung der Königl. Direction der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn, die eine eigene Kommission für die Berlin-Dresdner Eisenbahn einrichtete. Gleichzeitig wurde der Endpunkt in Berlin in den Potsdamer Bahnhof verlegt; das wertvolle Terrain des eigenen Bahnhofs wurde dadurch frei. Später wurde die Bahn vollständig vom Preußischen Staat übernommen. Aus ihren Obligationen wurden Staatspapiere, die Aktionäre wurden abgefunden. | Verfügbar: | Nur ein einziges Exemplar der Gründeraktie ist seit Jahrzehnten im Markt bekannt, und auch diese Dividendenscheinbögen sind extrem selten: Weniger als 10 Stück wurden gefunden. (R 10) | Erhaltung: | EF-VF | Zuschlag: | 35,00 EUR |
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