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Vorheriges Los | Zurück | Nächstes Los | Losnr.: | 78 (Deutschland) | Titel: | Danzig (Free City of Danzig, Tobacco Monopoly) | Auflistung: | 6,5 % Bond 100 £ 10.10.1927. | Ausruf: | 100,00 EUR | Ausgabe- datum: | 10.10.1927 | Ausgabe- ort: | Danzig | Abbildung: | | Stücknr.: | B02975 | Info: | Danzig wurde erstmals 997 als Gyddanzc und urkundlich 1148 als Kdanzc erwähnt. Durch seine Lage als Flussmündungshafen an Mottlau und Weichsel wurde Danzig ein wichtiger Handelsort und ein Hauptort Pommerellens. Zu den slawischen Einwohnern (Pomeranen) kamen seit Ende des 12. Jh. deutsche Zuwanderer. Auf dem Boden der späteren Rechtstadt entstand eine deutsche Stadt. Der Zeitpunkt ihrer Gründung ist unsicher, jedoch erhielt die Siedlung 1263 Lübisches Recht. Nach dem Aussterben des pommerellischen Herzoghauses 1294 und der Eroberung durch den Deutschen Orden (1308) erhielt Danzig 1342/43 Culmisches Recht. Der Orden baute an der Stelle der seit 1148 bestehenden, ehemals slawischen Burg eine neue, die 1454 zerstört wurde. Danzig entwickelte sich rasch zur größten Stadt des Ordenslandes Preußen. Nachdem sie 1361 Mitglied der Hanse wurde, spielte Danzig bereits 1370 eine bedeutende Rolle und überflügelte Elbing als See- und Handelsstadt. 1454 wandte sich Danzig vom Orden ab und schloss sich, mit der Sonderstellung einer deutschen Freien Stadt, Polen an. Der polnische König besaß nur geringfügige Hoheitsrechte. Im Bund mit der Hanse führte Danzig eigene Kriege. Amts-, Umgangs- und Literatursprache blieb bis 1945 deutsch. Auch die Reformation konnte sich trotz des polnischen Einflusses (1526) durchsetzen. 1557 gingen die Kirchen in das Luthertum über, das bis 1945 vorherrschte. Die Kriege Polens gegen Schweden im 17. Jh. ließen indes Danzig nicht unberührt. Im Polnischen Erbfolgekrieg wurde es 1734 von den Russen erobert. Nach der Ersten Teilung Polens 1772 blieb Danzig eigenständige deutsche Stadtrepublik, verlor allerdings sein Umland als Absatzmarkt, denn der Warenverkehr aus dem preußisch gewordenen Westpreußen nahm seinen Weg nicht mehr über Danzig. Im Rahmen der Zweiten Polnischen Teilung kam Danzig 1793 zum Königreich Preußen. Damit verlor es seinen Autonomiestatus. Der Friede von Tilsit 1807 machte Danzig zu einer Freien Stadt mit französischer Besatzung, die 1814 erst nach langer Belagerung kapitulierte. Nun kam Danzig wieder an Preußen und nahm als Hauptstadt der Provinz Westpreußen einen neuen Aufschwung. 1920 wurde Danzig mit Umgebung aus dem Deutschen Reich herausgelöst und zu einem unabhängigen Staat, der Freien Stadt Danzig, erklärt. Mit der Wiedereingliederung ins Deutsche Reich am 1.9.1939 fand der Status der Freien Stadt sein Ende. Danzig wurde zur Hauptstadt des Reichsgaues Danzig-Westpreußen erklärt. In den Zeiten des Zweiten Weltkrieges wurden insbesondere die Juden, aber auch die polnische Minderheit in Danzig deportiert (Juden wurden bereits seit 1933 in Danzig systematisch verfolgt und entrechtet), viele verloren ihr Leben. 1945 wurde die Stadt durch Bombenangriffe stark zerstört. Bereits in den ersten Nachkriegsmonaten wurden die meisten in Danzig verbliebenen Deutschen von den sowjetischen Besatzern und polnischen Behörden unter unmenschlichen Umständen vertrieben, etwa ¼ aller Deutsche kam dabei ums Leben. Polen hat im März 1945, also noch während des Krieges, Schritte zur Aneignung Danzigs unternommen und Danzig entgegen den Vereinbarungen der Siegermächte in den neu errichteten polnischen Staat eingegliedert. | Besonder-heiten: | Teil einer Anleihe von 1,9 Mio. £, die die Freistadt Danzig mit Zustimmung des Völkerbundes aufgenommen hatte. Als Sicherheit für Kapital und Zinsen dienten auf der Grundlage eines Vertrages zwischen der Freistadt und der "Danziger Tabakmonopol AG" die Einnahmen aus dem Tabakmonopol. Sehr schöner Stahlstich mit Löwen-Wappen. OHNE Stempel: Danziger Besitz. Signiert wurde die Anleihe vom Senatspräsidenten der Freien Stadt Danzig, Sahm und dem Finanzsenator Volkmann. | Verfügbar: | Unentwertet, Kupons ab 1940 anhängend. In der Form ohne den roten Überdruck „Danziger Besitz, zahlbar in Gulden“ sehr selten. (R 9) | Erhaltung: | UNC-EF. | Zuschlag: | offen |
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